PLANGUTACHTEN NEUBAU SENIORENHEIM ST. JOSEF KIRCHDORF 2017

PERSPEKTIVE - Generationengarten, Cafe


GRUNDLAGEN

AUFGABE

  • Ersatzneubau Seniorenheim St. Josef in Kirchdorf a. Inn

 

RAUMPROGRAMM

  • 3 Wohngruppen mit je 13 Bewohnern als sog. Wohngruppenmodell
  • Gebetsraum
  • Gemeinschaftsraum
  • Nebenräume

 

KOSTEN

  • max. 4 Mio Euro brutto einschl. Außenanlagen und Nebenkosten

ERLÄUTERUNGSBERICHT

GRUNDLAGE

  • KDA-Quartiershäuser der 5. Generation - seit ca. 2011 (KDA = Kuratorium Deutsche Altershilfe)
  • 4. Generation > bereits Wohngruppen mit Leben und Kochen in der Wohngruppe, fast nur Einzelzimmer (keine zentralen Versogungseinheiten mehr wie Großküche und Wäscherei)
  • > bereits Leben in "Privatheit" und "Gemeinschaft"
  • 5. Generation > zusätzliche individuelle Lebensqualität
  • "Leben in Privatheit" (Pantryküche, abschließbar)
  • "Leben in Gemeinschaft" (Gemeinschaftsräume mit Hofanbindung, Kochen in der Gemeinschaft)
  • "Leben in der Öffentlichkeit" (öffentliches Cafe, Vorplatz, Biergarten, Generationengarten). Die Erlebbarkeit und Teilnahme an gewohnten täglichen Lebensabläufen wird durch das Angebot der öffentlichen Funktionen (Cafe, Biergarten, multifunktionaler Vorplatz, Generationengarten) ermöglicht.

 

LÖSUNGSANSATZ

  • U-förmiger Baukörper bildet Innenhof (3-Seithof)
  • 2-geschoßige Anlage
  • vertikale Erschließung über Verbindungsbau (Aufzug, Treppe, Nebenräume)
  • überdachte Terrassen Erdgeschoß und Obergeschoß
  • Nordwestflügel 2 Wohngruppen
  • Südostflügel 1 Wohngruppe im OG + Funktionsräume im EG (Gebetsraum, Gemeinschaftsraum, Verwaltung, Cafe, Nebenräume)
  • Teilunterkellerung

 

GLIEDERUNG DER GRUPPE

Leben in Privatheit:

  • Grundlage bildet das barrierefreie Einzelappartement mit Duschbad und Pantryküche (abschließbar). Die Möglichkeit sich mit einem Angehörigen oder auch alleine mal zurückziehen zu können um z.B einen Cafe zu kochen schafft zusätzliche Privatsphäre.

Leben in Gemeinschaft:

  • Das gemeinsame Kochen, Essen und Aufhalten in den großzügigen Gemeinschtsbereichen wie Gemeinschaftsküche und Aufenthaltsraum mit anschließender Loggia bilden das Zentrum für das gemeinschaftliche Gestalten des Alltags. Die Anbindung zum geschützten Wohnhof bieten Möglichkeiten zum Austausch über die Wohngruppe hinaus.

Leben in der Öffentlichkeit:

  • Das öffentliche Cafe mit Biergarten, Vorplatz und Generationengarten bietet die Möglichkeit der wohnortnahen Teilnahme am öffentlichen Leben und kann gleichtzeitig eine Ergänzung zur "Wirts-Kathi sein. Die Idee "Generationengarten" der generationenübergreifenden Verbindung zum Kindergarten wird aufgegriffen und durch das Cafe zur Öffentlichkeit hin erweitert. Die Mitarbeiter des Kindergartens und Kindergarteneltern gehen auf einen "Cafe". Multifunktionaler Vorplatz und Generationengarten bilden den "Quartierstreff".
  • Finanzierung und Betrieb werden vom Generalunternehmer übernommen. Für Bauherr und Betreiber entstehen keine Kosten, der Betrieb des Hauses profitiert durch Synergieeffekte und zusätzliche Nutzungsmöglichkeiten der vorhandenen Räume (z.B. interne Feiern wie Geburtstag, Weihnachten etc.).

 

ORIENTIERUNG Belichtung

  • Orientierung der Zimmer nach Nordwesten/ Südosten
  • Besonnung/ Belichtung über Sonnenstudie überprüft
  • Firstverglasungen
  • Teilverglasung Wände/ Dach Verbindungsbau (optional Wintergarten)

 

ERSCHLIESSUNG

  • von Süden über Seibersdorfer Straße
  • Zufahrt, Anlieferung, Parkplatz entlang westlicher Grundsücksgrenze
  • fußläufige Erschließung über Fußweg, Vorplatz, Generationengarten ebenfalls von Süden

 

AUSSENANLAGEN

  • multifunktinaler Erschließungshof mit Biergarten dient zusätzlich als Quartierstreff
  • zentraler Generationengarten ist Bindeglied zwischen öffentlich und  privat
  • interner Wohnhof kann unterstützend der Demenzpflege dienen
  • bestehender Obstgarten im nördlichen Anschluss an den Neubau ist ein Stück Natur in der unmittelbaren Nähe zum Wohnen

 

BAUKOSTEN

  • 3.950.000 € brutto (einschl. Außenanlagen und Nebenkosten - ohne Cafe)

 

SONSTIGES

  • Erweiterung nach Norden möglich (2. Bauabschnitt)
  • Reserveflächen im Norden

 

ZUSAMMENFASSUNG

  • Wir sind der Meinung, dass der vorliegende Entwurf einen innovativen und zukunftsorientierten Lösungsansatz für selbstbestimmtes Leben und Wohnen bis ins hohe Alter darstellt.
  • Die Erlebbarkeit und Teilnahme an gewohnten täglichen Lebensabläufen wird durch das Angebot über die öffentlichen Funktionen (Cafe, Biergarten, multifunktionaler Vorplatz) ermöglicht.
  • Der geschützte Wohnhof kann unterstützend der Demenzpflege dienen.
  • Obstgarten, Generationengarten und Vorplatz dienen der differenzierten Erholung im nahen Umfeld des Seniorenhauses.
  • Lichtdurchflutete Gemeinschaftsräume im Zusammenhang mit überdachten Terrassen, Wintergarten und Wohnhof sind die Zentren für das Leben in der Gemeinschaft.
  • Die Einzelzimmer mit der Pantryküche bilden die Grundlage für das Leben in Privatheit.
  • Atmosphäre und Charakter des neuen Hauses für die Senioren entsprechen denen eines Hotels.
  • Der Qualitätsstandard ist TÜV-geprüft.

 

GEBÄUDEBESTAND - ALTBAU

  • Das bestehende Seniorenheim wurde 1872 errichtet.
  • Bei der Weiternutzung ist eine Generalsanierung unumgänglich. Das Gebäude ist hinsichtlich Barrierefreiheit (Deckensprünge), Brandschutz (Holzbalkendecken) und Energieeinsparung den aktuellen Standards anzupassen.
  • Sollte es gelingen, ein zukunftsorientiertes und nachhaltiges Nutzungskonzept für das bestehende Seniorenheim St. Josef zu finden (z.B. Seniorenwohnungen, Betreutes Wohnen etc. - mit strukturellen und sozialen Verbindungen zum Neubau) und sich dies auch wirtschaftlich darstellen zu lassen wäre durch ein Ausweichen des Neubaus nach Norden der Erhalt des Altbaus einschließlich seiner Nebengebäude ebenfalls möglich (siehe Lageplan im Anschluss).

 

 

BESTANDSVARIANTE - mit zentralem Generationengarten


ANSICHT VON SÜDOSTEN (Seibersdorfer Straße)

EG Funktionsräume, OG Wohngruppe 3

Vorplatz mit Erschließung, Biergarte, Cafe

Generationengarten


LAGEPLAN/ WOHNKONZEPT NACH LEITLINIEN DER KDA-QUARTIERSHÄUSER DER 5. GENERATION

KDA-QUARTIERSHÄUSER - Beispiel Variante 4

Quelle KDA-Quartiershäuser 2013


LAGEPLAN/ STÄDTEBAULICHER KONTEXT


ANSICHT VON NORDOSTEN/ BLICK IN DEN INNENHOF


DIE 3 SÄULEN DER 5. GENERATION - QUELLE KDA 2013


PERSPEKTIVE - Generationengarten, Cafe


FUNKTIONEN

Erdgeschoß - Funktionsräume, Gruppe 1


FUNKTIONEN

Obergeschoß - Gruppe 2, Gruppe 3


FUNKTIONEN

Erdgeschoß - Funktionsräume Variante 1


FUNKTIONEN

Erdgeschoß - Funktionsräume Variante 2